Sonic Boom (Serie)

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Sonic Boom: „Don’t make me angry“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Eggman versucht, sich mit einem Experiment neue Fähigkeiten anzueignen – mit fatalen Folgen…

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Inhalt

Bei einer Analyse von Team Sonic kommt Eggman zu dem Schluss, dass er selbst Fähigkeiten wie seine Erzfeinde braucht, um diese zu schlagen. Von einem Comic lässt er sich dazu inspirieren, sich gefährlicher Strahlung auszusetzen, um diese Fähigkeiten zu erlangen. Doch anstatt mit neuen Kräften ausgestattet zu werden, scheint sich nichts getan zu haben, was den Doc merklich in Rage versetzt. Plötzlich tut sich doch etwas: Eggman verwandelt sich in ein kleines Knuddeltierchen, das munter durch die Gegend turnt und von Orbot und Cubot wieder eingefangen werden muss. Einige Zeit später erwacht Eggman wieder in seiner alten Gestalt und seine beiden Handlanger schildern ihm die Lage. Zum Glück gibt es einen Ausweg: Wenn er 48 Stunden nicht wütend wird, wird die Verwandlung nie mehr einsetzen. Doch das ist leichter gesagt, als getan. Seine Erzfeinde sind natürlich erpicht darauf, ihren Schnurrbartrivalen zu necken, und bald darauf ist er wieder das kleine Tierchen, was ihn zu einer noch größeren Witzfigur macht, als er eh schon ist. Notgedrungen nimmt Eggman also an einem Aggressionsbewältigungskurs teil, den er bald mit Bravour abschließt. Zurück in seinem Versteck wartet er er nun ab, bis die Zeit abgelaufen ist, als plötzlich Beth the Shrew an der Tür klingelt. Sie hat Mitleid mit dem blamierten Schurken und hat ihm Kekse gebacken. Freudig läuft sie in sein Versteck und drückt neugierig ein paar Knöpfe – und landet kurzerhand in der Müllpresse. Doch weder Orbot und Cubot passen durch das kleine Loch… Da bleibt nurnoch eine Möglichkeit: Eggman muss sich wieder verwandeln! Verzweifelt eilt er in die Stadt und versucht, wütend gemacht zu werden, doch keiner kann ihn in den Zustand versetzen, nicht einmal Sonic. Da kommt von Orbot und Cubot die Nachricht, dass die Müllpresse jeden Moment zuschnappen wird… Extrem wütend darüber, dass seine Verwandlung nicht einsetzt, wenn er sie braucht, wechselt er endlich in seine Kuschelform und wird von Sonic, der durch Orbots Nachricht erfahren hat, was Sache ist, in sein Versteck gebracht. In letzter Sekunde kann Eggman in die Luke huschen und Beth befreien.


Rezension

Eine weitere Woche, die voll auf die Kosten von Eggmanfans geht, denn mal wieder steht der Eiermann im Vordergrund. Doch anstatt alle Chips auf ein Roulettefeld und, wie so häufig, auf die manisch komischen Tendenzen des Docs zu setzen, wird dieses Mal trotz der verrückt anmutenden Story etwas mehr auf eine bodenständigere Ebene gesetzt, mit ein paar verrückteren Sequenzen dazwischen. Das zeigt sich vor allem darin, dass ein nicht gerade kleiner Teil der Folge einem ruhigen Eggman gewidmet ist, der sich durch nichts beirren lässt, was die Gags ein wenig gediegener, aber immernoch komisch macht. Das ist auch eine gute Allegorie zur Episode selbst: Die geht es gemächlich an, nimmt sich mehr Zeit, die Geschichte rund um das fellige Problem des Serien-Schurken auf eine Mal mehr, mal weniger comedy-fokusierte Art aufzurollen, und setzt ab und an mit einem Gag eine besonders humorige Note – kurzum: Die Story und Interaktionen stehen dieses Mal im Vordergrund, während die beinharte Comedy der Nebendarsteller ist, der auch ab und an auf die Bühne darf. Dort strahlt er dann zwar nicht, aber haben trotzdem dank einem guten Allerlei an Slapstick, Referenzen und dem üblichen Boom-Humor einen guten Unterhaltungswert, auch, wenn manch ein Gag auch mal keinen Lacher kassiert. Der grundsätzliche Spaßfaktor kommt vom Charakterhumor, der in Folgen wie diesen nie fehlt, rund um Eggmans „Heilprozess“ (was nun weitaus dramatischer klingt, als es ist), und mit witzigen und niedlichen Momenten gespickt ist, die zwar nicht zu lauten Brüllern führen, aber für stetiges Amusement führen. Sofern man natürlich auf diese Art des Spaßes steht, denn ist das nicht der Fall, könnte es sich eher wie ein belangloses Dahinplätschern anfühlen, auch wenn sich Mühe gegeben wird, die Szenen mit anderweitigen Gags auszupolstern. Alle anderen bekommen aber einige kleine, aber feine Momente geboten: Sei es nun durch die Sticheleien von Team Sonic, bei denen man schmunzeln muss, oder die keimende Freundschaft zwischen dem rabiaten Wissenschaftler und der kleinen Beth, was einfach nur putzig ist – hier wird erfolgreich auf schlichte, aber effektive Unterhaltung gesetzt, ohne in irgendeine Richtung auszuschlagen.

Zumindest bis zum Finale, denn gegen Ende wird es sogar richtig spannend. Dieses Mal muss nicht wieder Team Sonic ran und große oder kleine Roboter verschrotten, nein, Eggman selbst muss in die Heldenschuhe schlüpfen! Wäre das nicht schon ungewöhnlich und interessant genug, schraubt die Folge noch die Dramatik ordentlich nach oben: Ein kleines Mädchen droht nämlich von einer Schrottpresse zerquetscht zu werden! Diese nervenaufreibende Idee wird natürlich, wie für Boom oft üblich, mit Humorsprenkeln versehen, als Eggman versucht, sich wütend zu machen, um in die Luke zu passen, und lockert die Situation noch etwas auf, ohne die Spannung durch den Zeitdruck und die allgemein heikle Situation zu trüben. Das kleine „Teamup“ mit Sonic am Ende, als er mit dem Kuscheleggi zur Rettung rast, ist ein schönes Sahnehäubchen für das gelungene, ziemlich fesselnde Finale.


Fazit

„Don’t make me angry“ ist von „Wut“ weit entfernt: Sie bietet hauptsächlich nette Charakterinteraktionen mit Spaß und Herz, aber auch ein paar gute Gags und ein überraschend spannendes Ende und bilden eine Episode, die trotz ein paar langsamen Stellen wirklich solide ist. Wer also nicht gerade ein Arsenal an Gags erwartet, sondern sich mit einer durch die Charaktere unterhaltsamen Episode begnügt, wird zufriedengestellt werden. Und mit so einer Qualität ist die Bitte „Don’t make me angry“ wirklich nicht nötig.


Nächste Folge: D-Fekt sucht nach einer Bestimmung für sein Leben und begibt sich auf dabei auf besorgniserregende Pfade…

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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