Sonic Boom (Serie)

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Sonic Boom: „Where have all the Sonics gone?“ Episoden-Review

Serien-Sonntag! Sonic muss sich in einer neuen Dimension zurechtfinden, in der nichts so ist, wie er es kennt…

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Inhalt

Eggman stattet seinem Mombot einen Besuch ab, wo Steve aka Morpho, sein „Bruder“, ebenfalls schon wartet. Die Beiden kriegen sich schnell in die Haare (bzw. Glatze), woraufhin Mombot die zwei dazu verdonnert, zusammen einen Plan auszuhecken. Gesagt, getan: Die „Geschwister“ basteln ein Portal, mit dem sie Sonic in eine Dimension ohne ihn schicken, um ihren Erzfeind loszuwerden und gleichzeitig ein Paradox zu vermeiden. Dort angekommen streift Sonic ahnungslos durch das vertraute und doch veränderte Dorf und trifft auf Amy, die den Neuankömmling natürlich nicht erkennt und auf seinen Gruß sogleich ihren Hammer zückt. Für Kämpfe ist allerdings keine Zeit, denn der Eggman dieser Dimension marschiert ein und sorgt mit seiner bloßen Anwesenheit dafür, dass das ganze Dorf erzittert. Doch Sonic ist das schnurz und beleidigt den Overlord so, wie er es sonst auch tut – und wird sofort von der Polizei festgenommen und eingesperrt. Der Aufenthalt ist allerdings nur kurz. Amy verhilft dem mutigen Igel mit einem Loch in der Gefängsnismauer zum Ausbruch und führt ihn zu der Rebellion gegen Eggman, die von Sticks angeführt wird. Nun ist es an der Zeit, das restliche Team Sonic zusammenzutrommeln. Knuckles ist, als Moderator einer Muskel-Aufbau-Show, einfach aufzufinden und mit geschickter Provokation fix überredet, doch von Tails fehlt jede Spur. Da die Zeit drängt, beschließt die Gruppe, auch ohne das fünfte Mitglied Eggman zu stürzen, doch kaum haben sie dessen Versteck erklommen, erscheint er dann doch noch – als Eggmans Assistent! Alles gutes Zureden kann den Fuchs jedoch nicht vollständig überzeugen, auf die Seite von Team Sonic überzutreten. Schon bald erscheint dann der Superschurke selbst und beginnt, die Gruppe mit Robotern anzugreifen. Aus denen wird schnellen Prozess gemacht, wodurch sich Eggman gezwungen fühlt, die großen Geschosse auszupacken. Ohne Rücksicht auf Verluste schießt er auf die Freunde inklusive dem noch dabeistehenden Tails, doch Sonic rettet seinen Freund aus einer anderen Dimension mit einem beherzten Sprung. Diese Rettungsaktion inspiriert den zweigeschweiften Erfinder endgültig, und gemeinsam besiegen sie den Tyrann. Mit dem neu aufgebauten Team als Beschützer des Dorfes verlässt Sonic mit Hilfe von einer von Tails‘ Erfindungen diese Dimension und kehrt nach Hause zurück, wo er wieder seinen rechtmäßigen Platz einnimmt.


Rezension

Eine Reise in eine neue Dimension ist immer etwas Feines: Sie bieten nette Spielerein auf vertraute Welten, kreieren neue, interessante Variationen von bekannten Charakteren und bauen ungewohnte, spannende Szenarien, die im normalen Universum so undenkbar sind. Boom selbst hat in „Two good to be true“ schon einmal ganz vorsichtig für ein paar Sekunden den kleinen Zeh ins Wasser gesteckt, nun darf „Where have all the Sonics gone?“ die Dimensionshopserei ganz ausrollen. Und wie sie das macht: Ein Universum, in der ein Bösewicht tatsächlich vorherrscht, ist immer interessant, und auch Boom macht sich hier echt gut. Teils etwas zu gut: So ein komplett neues Szenario zu erkunden ist natürlich irrsinnig faszinierend, doch da fällt Boom wieder der Krux des Elf-Minuten-Limits etwas in den Rücken; man wünscht sich, man könnte etwas mehr von dieser Welt erleben. Die Folge kostet die vorhandene Minutenanzahl aber gut aus und steckt trotz eines recht strammen Schrittes eine gute, runde Welt und eine gute Story in die Episode – aber das Gefühl, mit 22 Minuten einer Doppelfolge hätte man vielleicht doch noch einen Ticken mehr herauskitzeln können, den ein oder anderen Moment etwas mehr atmen lassen, bleibt. Kein Gefühl, dass etwas fehlt, eher das Sehnen nach einem Stückchen mehr.

Fokusiert man sich aber darauf, was ist, und nicht, was in einem anderen Format hätte sein können, gibt die Folge wirklich einiges tolles her: Einmal einen ernstzunehmenden, kalten und erbarmungslosen Boom-Eggman zu sehen, der ohne Rücksicht auf Verluste agiert, hat schon seinen Reiz: Er ist vollkommen dazu bereit, Tails, seinen diesdimensionalen Assistent, eiskalt als nebensächlichen Verlust mit seinen Erzfeinden abzuschießen, was ihn zu einer ungewohnt ernsten, aber genau deshalb zu einer frischen, ansprechenden Alternative macht. Gleichzeitig erinnert die Folge uns aber auch immer gekonnt daran, wieso wir den Original Eggman nicht missen wollen: Zusammen mit Morpho hat er einen wirklich lustigen Nebenplot, in der er verzweifelt versucht, Sonics Identität anzunehmen, aber immer kläglich scheitert. Ansonsten ist, wie bereits erwähnt, das Erkunden der neuen Welt und der Plot, in dem Sonic seine alten, neuen Freunde zu einem Team vereinen muss, schon von sich aus fesselnd genug, dass man durchweg interessiert bleibt und die nicht so hoch angesetzte Zahl an Gags verschmerzen kann. Mit der Aufopferung von Sonic, bei der er sich mit Tails praktisch noch einmal ganz von vorne anfreundet, kommt sogar noch ein ziemlich niedlicher Moment dazu. Noch der ein oder andere Tease und Kontinuitätswink für Fans und man hat eine Episode, die recht gut mitreißen kann.


Fazit

„Where have all the Sonics gone?“ ist eine ziemlich spannende Episode: Wer interessiert daran ist, neue Welten im Boom Universum zu entdecken, ist hier gut aufgehoben. Zwar wirkt der Aufenthalt in der Dimension dank der elfminütigen Laufzeit doch ein wenig zu kurz und auf die Rangliste der witzigsten Abenteuer wird sie es auch nicht schaffen, aber die Story allein wird vielen schon reichen, um durchweg gepackt und unterhalten zu sein.


Nächste Folge: Sonic und seine Freunde liefern sich ein Rennen, bei dem die Reifen qualmen!

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Thigolf

Geschrieben von: Thigolf

Thigolf hatte 2004 mit Advance 3 ersten Kontakt mit Sonicspielen und wurde 2007 mit dem Seeabenteuer Rush Adventure vollständig zum Fan. Seit Anfang 2014 ist er als Redakteur bei Spindash dabei und kümmerte sich primär um die Reviews der Boom-Serie. Seit erster Stunde liegt ihm ein gewisser zweigeschweifter Fuchs besonders am Herzen.

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